„Das war aber keine Entscheidung alleine zwischen dem Vorstand und mir“, meint Roters. „Wir haben auch in der Mannschaft nachgefragt. Schließlich bin ich schon vier Jahre hier tätig. Dann sind eventuelle Abnutzungserscheinungen nicht auszuschließen.“
Aber das Team steht voll hinter dem Trainer des aktuellen Tabellenvierten. Als wolle die Elf des SVE nachträglich noch den Beweis dazu antreten, lieferte sie gegen Spitzenreiter GW Hausdülmen eine ihrer besten, wenn nicht sogar die beste Leistung der aktuellen Spielzeit ab. Und daran erinnert, beginnt es bei Roters wieder zu brodeln.
„Nein, ich habe mich noch nicht beruhigt“, hat der Trainer das 1:1 gegen den Klassenprimus längst nicht abgehakt. Weil seine Mannschaft in dieser Partie um einen Sieg förmlich gebracht worden sei. „Mit dem Schiedsrichter ist alles gut. Nach dem Schlusspfiff reicht man sich die Hände, so ist eben Fußball.“ Trotzdem wäre ein Sieg das gerechtere Ergebnis gewesen. „Wir haben jetzt gegen alle drei Teams über uns jeweils ein Unentschieden erzielt. Das wäre also der Punkt, an dem man im kommenden Spieljahr anknüpfen könnte“, formuliert Roters erste Ziele. „Es wäre schön, wenn es uns als Mannschaft gelingen könnte, in der Kreisliga B einmal ganz oben anzugreifen.“
Es wäre zumindest die logische Konsequenz aus der Entwicklung, die der SV Eggerode unter der Leitung von Roters genommen hat. Der Trainer selbst spielt dabei gerne den „Mann für alle Fälle“: „Was Jörg auch neben dem Platz für den SVE an Arbeit leistet, ist schon außergewöhnlich und wird oft von Außenstehenden gar nicht erkannt“, sagt Fußball-Obmann Erwin Lütke-Wenning zur Vertragsverlängerung. Es geht meist darum, möglichst gute Bedingungen zu schaffen. „Im Herbst und Frühjahr sitzt er auch schon mal zwei Stunden auf einem kleinen Traktor und ebnet die Plätze“, erzählt Lütke-Wenning. Das bedeute nicht, der Platzwart sei arbeitslos. „Aber Jörg packt eben überall auch selbst mit an, wie zum Beispiel bei der Organisation, welche Mannschaften wo mithelfen können.“
„Ich freue mich ungemein, dass ich hier in Eggerode den Job als Trainer weiter ausüben kann und mir für ein weiteres Jahr das Vertrauen geschenkt wurde“, sagt der Coach selbst. Roters wird im April zum zweiten Mal Vater. Da wäre ein Trainerposten bei einem anderen Verein aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich gewesen. „Hier aber fühlen meine Frau und ich mich zu Hause. Und auch meinen Vater freut es, denn er war ja einer derjenigen, die den SV Eggerode seinerzeit mit aus der Taufe gehoben haben.“
Personell ist beim B-Ligisten nicht nur die Trainerfrage geklärt. Der Kader bleibt so beisammen wie er aktuell bestückt ist. Nur hinter dem zweiten Torwart Florian Stetzka steht noch ein Fragezeichen. Dazu probiert sich André Bastos nach vielen langwierigen Verletzungen an einem Comeback. „Ich bin ich ja der Meinung, dass ein kleiner Verein wie der SV Eggerode in der B-liga ganz gut aufgehoben ist“, meint Roters. „Aber das bedeutet nicht, dass wir uns nach vier Jahren unter meiner Regie nicht noch steigern können.“
Ergänzung zum Bericht:
Das Fragezeichen hinter Torwart Florian Stetzka besteht nicht mehr. Auch Florian hat sich klar und deutlich zum SV Eggerode bekannt!