Finstere Zeiten beim SVE – WN-Interview mit Rolf Kosakowski

Die gute Nachricht lautet: Im Schnitt schießt der SV Eggerode in jedem Spiel mehr als einen Treffer. Die schlechte Meldung: Fast vier Gegentore kassierte der B-Ligist im Durchschnitt pro Partie. Gereicht haben diese Zahlen zu mauen vier Pünktchen: drei 2:2-Unentschieden, am vergangenen Wochenende gab es ein 3:3. Die Lage beim Schlusslicht spitzt sich zu. Wichtige Akteure verließen den Verein, Nachwuchsspieler sind kaum da. Im WN-Interview stellt sich Trainer Rolf Kosakowski der aktuellen Situation. Er übernahm die Mannschaft im Sommer von Jörg Roters.

Hand aufs Herz: Dass es schwer werden würde beim SV Eggerode, ist kein Geheimnis. Hättest du allerdings gedacht, dass sich die Lage derart schwierig gestaltet?

Rolf Kosakowski: Nein, damit habe ich absolut nicht gerechnet. Der Blick auf die Tabelle ist die eine Sache. Es kommt aber sogar noch schlimmer.

Das bedeutet?

Kosakowski: Neben Julius Schmitz und Carsten Janning, die uns in Richtung Schöppingen verlassen haben, sind noch Nico Duesmann-Artmann und Simon Hoeksema beruflich bedingt für unbestimmte Zeit nach Norwegen gezogen. Hinzu kommen die langwierigen Verletzungen von Patrick Pieper, Andre Bastos und Sebastian Roters. Das sind insgesamt sieben Stammspieler, deren Verlust wir nicht verkraftet haben.

Erst vier Unentschieden, Tabellenletzter, noch kein Sieg: Welche Baustelle muss jetzt am dringendsten behoben werden?

Kosakowski: Wir haben in allen Mannschaftsteilen große Probleme. Fakt ist, dass wir bisher in jedem Spiel mindestens zwei Gegentore bekommen haben. Am wichtigsten ist also, zunächst einmal die Abwehr zu stabilisieren. Das ist am wichtigsten.

Bei allen negativen Zahlen: Was stimmt dich zuversichtlich, mit dem SVE in Kürze entsprechende Ergebnisse zu erzielen, die im Abstiegskampf weiterhelfen?

Kosakowski:
Der Kontakt zur Nichtabstiegszone ist noch nicht komplett abgerissen. Mit einem Sieg etwa im Derby gegen die ASC-Reserve könnte der Knoten platzen. Das Mannschaftsgefüge ist weitestgehend intakt, das Training mit dem Team macht nach wie vor Spaß, die Jungs wollen dazulernen. Und personell entspannt sich die Lage mittelfristig etwas. Das sind alles sicherlich positive Faktoren.

Beim SVE spielt nur noch eine Minikicker-Mannschaft. Ist der Verein mittelfristig überhaupt vor einem Absturz in die C-Liga zu retten?

Kosakowski: Das stimmt nicht so ganz, denn bereits jetzt spielen und trainieren immer wieder A-Junioren, die mit dem ASC Schöppingen eine Spielgemeinschaft bilden, bei uns als Frühsenioren mit. Da sind einige dabei, die uns mittelfristig weiterhelfen könnten.

Du begrüßt also solch ein Konzept?

Kosakowski: Wenn man im Dorf nicht genügend eigene Kicker für Juniorenmannschaften zusammenbekommt, ist es natürlich wünschenswert und sinnvoll, solche Spielgemeinschaften mit anderen Vereinen zu bilden. Das ist auch in größeren Orten der Trend. Langfristig ist trotz fehlender Juniorenabteilung sicherlich erwünscht und auch realistisch, dass der SVE zumindest in der Kreisliga B spielt. Da gehört Eggerode hin. Daran würde auch ein zwischenzeitlicher Abstieg nichts ändern.