Eingleisige A-Liga nicht vor 2016 – D-Liga kommt

Beim Staffeltag in Coesfeld wurde die Diskussion um das Für und Wider einer eingleisigen A-Liga schon ab der Saison 2015/16 schnell abgehakt. Der Vorstand des Fußballkreises unter dem Vorsitz von Willy Westphal will nun zunächst in den Einzeldialog mit allen Vereinen gehen, in dem bis Ende des Jahres die Beweggründe für die Pläne des Vorstands im Hinblick auf demografische Entwicklung und sportliche Aspekte detailliert erläutert und ein endgültiges Meinungsbild eingeholt werden sollen. Nach den Gesprächen sollen alle Vereine schriftlich erklären, dass sie vom Vorstand darüber aufgeklärt wurden, welche Folgen die Beibehaltung der bisherigen Ligen-Struktur haben kann (unter anderem steigen nicht mehr beide A-Liga-Meister automatisch auf, zudem fehlen immer mehr Schiedsrichter). Klar ist, dass die Qualifikationsrunde für eine mögliche eingleisige A-Liga nun frühestens in der Saison 2015/16 ausgespielt werden kann. Dagegen beschlossen die Vereine der Staffel Coesfeld, eine D-Liga (wie in der Staffel Ahaus bereits seit Jahren vorhanden) bereits zur nächsten Saison 2014/15 einzuführen.

Abzuwarten bleibt, welche Ergebnisse der Staffeltag der Clubs aus der Gruppe Ahaus (gestern Abend in Vreden) bringt. Bei einem Treffen hatten 23 der insgesamt 27 Vereine (entspricht 85,2 %) einstimmig schon im Vorfeld eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, die den Westfälischen Nachrichten im Wortlaut vorliegt:

Wir sind gegen die Einführung einer eingleisigen Kreisliga A im Kreis Ahaus/Coesfeld und fordern die von den Vereinen gewählten Vertreter auf, ihre Pläne aus folgenden Gründen zu überdenken:

Begründung I: „Es gibt ab dieser Saison nur noch 1,5 Aufsteiger und der Kreisvorstand ist der Meinung, es sollte jeder Meister aufsteigen können. Deshalb die eingleisige Kreisliga A.“

Wir, die Vereine des Nordkreises, sind nicht der Meinung, dass jeder Meister aufsteigen muss, sondern haben kein Problem, dass nur 1,5 Aufsteiger aus dem Kreis Ahaus/Coesfeld in die Bezirksliga aufsteigen können. Für uns ist dadurch eher sichergestellt, dass der Sieger dieses Entscheidungsspiels auch die Qualität besitzt, sich langfristig in der Bezirksliga zu halten. Allerdings sollte aufgrund der anstehenden Entscheidungsspiele zukünftig auch das Torverhältnis in den Kreisligen Berücksichtigung finden und mitentscheiden.

Wir stellen weiter fest, dass die Aufstiegsregelung nur für die kommende Saison gilt und wie bereits in den Durchführungsbestimmungen für den Spielbetrieb der Senioren des FLVW Kreis 1 festgelegt, jährlich vom FLVW-Verbandsfußballausschuss neu berechnet wird und sich nach der Anzahl der in den Kreisligen spielenden Mannschaften richtet. Bei den Anträgen zum Wechsel in den Kreis 1 aus dem Borkener und Lüdinghauser Raum sehen wir insofern gute Chancen, kurzfristig auch wieder in den Bereich von zwei Aufsteigern zu gelangen.

Die Kreisliga A ist so interessant wie nie. Wir sollten froh sein, eine so attraktive Kreisliga A Ahaus zu haben, in der es Woche für Woche zu vielen Ortsderbys kommt, die den Vereinen und ihren Clubheimen die so bitter benötigten Einnahmen beschert.

Begründung II: „Das Niveau der Kreisligen sinkt, was sich an der Anzahl der in der Bezirksliga spielenden Vereine ableiten lässt. Früher gab es mal 12 Vereine aus dem Kreis 1, die in der Bezirksliga spielen. Heute sind es nur noch 6 Vereine. Deshalb ist eine eingleisige Kreisliga A nötig“.

Wir sind der Meinung, dass die Anzahl der in der Bezirksliga spielenden Vereine aus dem Kreis 1 auf die Spielklassenstrukturreform (11 statt 15 Bezirksligen) zurückzuführen ist und die vom Zwangsabstieg betroffenen Vereine die Qualität in den Kreisligen A eher verbessert haben.

Begründung III: „Man muss dem demografischen Wandel entgegentreten.“

Wir sind der Meinung, dass sich der demografische Wandel sicher nicht im Seniorenbereich, sondern zuerst im Jugendbereich auswirken wird. Die Anzahl der vor dieser Saison angemeldeten Mannschaften in den Kreisligen ist gestiegen und nicht gesunken!“

Begründung IV: „Die eingleisige Kreisliga A hat sich im Jugendbereich bewährt“

Wir wissen, dass bei Spielen im Seniorenbereich die Zuschauerresonanz am Sonntagnachmittag wesentlich höher ist als im Jugendbereich. Daraus eine Begründung für eine eingleisige Kreisliga A abzuleiten, ist im Bezug auf die vorgebrachten Gegenargumente (ausbleibende Einnahmen aufgrund fehlender Ortsderbys) wirkungslos. Zumal die Einführung im Jugendbereich seinerzeit nicht zur Diskussion gestellt wurde!

Wir, die Vereine des Nordkreises, bieten dem Kreisvorstand an, in einem persönlichen Gespräch nochmals die unterschiedlichen Auffassungen zu den geplanten Reformen zu diskutieren und einen gemeinsamen Weg zu finden.

Wir sind weiterhin der Meinung, dass die geplante Reform um mindestens ein bis zwei bis 2 Jahre verschoben werden sollte, um die weiteren Entwicklungen (durch Neuaufnahme von Vereinen in den Kreis 1) abzuwarten und ein für alle Vereine des Nord- wie des Südkreises geeignetes Modell zu finden.