Seit dem Sommer hat Sebastian Gembalski das Ruder beim C-Ligisten SV Eggerode übernommen. Kurz vor dem Jahreswechsel ist es also Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Wie hat sich der 33-Jährige eingelebt, welche Ziele verfolgt er noch mit dem Fußballverein aus dem Wallfahrtsort?
Sebastian, ein halbes Jahr ist verstrichen. Welche Eindrücke hast du von deiner neuen sportlichen Heimat gewonnen?
Sebastian Gembalski: Da diese sechs, sieben Monate wie im Flug vergangen sind, ist das wohl ein gutes Zeichen. Tatsächlich geht hier in Eggerode alles noch etwas familiärer zu als etwa im ebenfalls beschaulichen Darfeld, wo ich zuletzt gespielt habe. Der Zusammenhalt ist hier einfach unglaublich. Als Trainer genieße ich zwar alle Freiheiten. Doch wann immer ich Hilfe brauche, kann ich mich ebenso darauf verlassen, dass ich unterstützt werde. Von wem auch immer.
Trotzdem habt ihr euren Start in die Saison versemmelt.
Gembalski: Das kann man nicht anders sagen. Und wir rätseln noch immer, woran das eigentlich lag. Denn die Vorbereitung hätte besser nicht laufen können. Wir haben da schon den Gipfel erreicht – und mussten danach erst eine Talsohle durchwandern, ehe wir uns gefangen haben.
Unter anderem lag es wohl auch am personellen Aderlass?
Gembalski: Richtig, denn während der ersten Pflichtspiele haben wir wichtige Akteure fast im Wochentakt verloren. Gestartet sind wir ursprünglich mal mit über 20 Spielern. Geblieben sind – aus den unterschiedlichsten Gründen – nur noch 15, 16.
Nach fünf Matches ohne einen einzigen Sieg lief es dann auf einmal besser. Warum?
Gembalski: Wir haben uns endlich gefunden, haben unser System zudem von 4-5-2 auf 3-4-3 umgestellt. Das funktionierte auf Anhieb sehr gut, und den guten Schwung haben wir dann komplett durch die Hinrunde mitgenommen.
Was ist vom SV Eggerode denn jetzt noch zu erwarten?
Gembalski: Dass wir nach dem schwachen Start noch Platz vier erreichen, habe ich nicht für möglich gehalten. Das ist ein toller Zwischenerfolg und unser Minimalziel für die Rückrunde. Der Aufstieg ist natürlich für jeden Fußballer ein Ziel, doch dafür sind Lavesum und Merfeld schon zu weit enteilt. Rang drei ist noch realistisch. Da ich allerdings auch in der Saison 2018/19 Trainer bleibe, hoffen wir auf eine entsprechende Entwicklung und einen besseren Saisonstart, der uns alle Optionen offen hält.
Apropos 2018: Wie feierst du den Jahreswechsel?
Gembalski: Im Kreise der Familie, ganz ruhig. Meine Schwiegermutter und Schwägerin sind zu Besuch. Und meine Frau und Tochter waren ohnehin das ganze halbe Jahr, seitdem ich jetzt in Eggerode Trainer bin, eine große Unterstützung, stehen zudem auch immer an der Seitenlinie. Sie sind der Rückhalt, den ich brauche.