„Wir haben einiges erreicht – und noch viel vor!“ Betreuer Peter Volkenrath und die beiden verantwortlichen Trainer Raif Murselji und Franjo Bülter können nach einem halben Jahr ein zufriedenes Zwischenfazit ziehen. Denn so lange läuft nun schon das „Experiment“ der Spielgemeinschaft Eggerode/Legden. Gemeinsam setzen die beiden Vereine alles daran, den Handballsport in der Region voranzutreiben.
„Dass das Interesse in der Öffentlichkeit durchaus vorhanden ist, zeigte sich alleine beim Spitzenspiel“, berichtet Volkenrath. Dort trennten sich Eggerode/Legden und Vorwärts Gronaus Reserve am Ende 23:23 unentschieden, weswegen die Gastgeber es verpassten, mit den Blau-Weißen nach Punkten gleichzuziehen. „Die Halle war mehr als gut gefüllt, und den Zuschauern wurde ein packendes Handballspiel geboten. Für uns ist das nur Ansporn, unseren Weg konsequent weiterzuverfolgen.“ Entgegen kommt den SG-Handballern dabei sicherlich, dass ein Trikotsponsor in Aussicht steht, ,,der auch die Nationalmannschaft unterstützt“, will Peter Volkenrath noch nicht zu viel verraten.
Seit einem halben Jahr „basteln“ die handballbegeisterten Sportler nun schon daran, die aus dem SV Eggerode und dem SuS Legden entstandene Spielgemeinschaft voranzubringen. Erste Erfolge können schon vorgewiesen werden. Denn dass man direkt an der Spitze der 2. Kreisklasse mitmischen würde, damit war sicherlich nicht unbedingt zu rechnen.
SG Eggerode/Legden hofft auf den Aufstieg
Der erste gemeinsame offizielle Auftritt endete mit dem Gewinn des Klompen Cups, ein Turnier, bei dem die SGler auch Mannschaften aus höheren Ligen besiegten. Nach einer sehr guten Hinrunde überwintern die Handballer aus Eggerode und Legden zudem mit einem Punkt Rückstand auf Gronau auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Kreisklasse – und machen sich deswegen wohl berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg.
Dabei sind die Rahmenbedingungen nicht immer ideal. „Beim Handballsport in der Region, vor allem in den unteren Ligen, sind Zuschauer und finanzielle Mittel äußerst begrenzt. Erst recht in so kleinen Dörfern wie Eggerode und Legden“, sagt Peter Volkenrath. Oft fehle es auch an Nachwuchshandballern. „Im Frühsommer 2012 beschlossen daher die Verantwortlichen der Handballabteilungen von Eggerode und Legden, im Herrenbereich eine Spielgemeinschaft zu gründen.“ Die Beweggründe und Ziele waren ähnlich, die Vorgeschichte beider Vereine aber höchst unterschiedlich.
Die Handballabteilung des SuS Legden existiert bereits seit 1989 und spielte schon in den Jahren 2000 bis 2003 in der 1. Kreisklasse. Die Handballabteilung des SV Eggerode hingegen wurde erst 2007 aus der Taufe gehoben. Der erste Kontakt beider Teams kam zustande, als Eggerode für seine neu formierte Hobbymannschaft einen Testspielgegner suchte. SuS Legden befand sich seinerzeit in der Vorbereitung auf die Meisterschaft, der SVE trat mit nur drei „gelernten“ Handballern an – und verlor das Spiel dementsprechend hoch. Aber es blieb etwas hängen.
„»Dass das Interesse in der Öffentlichkeit durchaus vorhanden ist, zeigte sich alleine beim Spitzenspiel«“
Peter Volkenrath
Der SV Eggerode schaffte es ein Jahr später, eine konkurrenzfähige Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden. Auch wenn es von da an um Punkte ging, blieb das freundschaftliche Verhältnis der beiden Vereine bestehen. 2010 gelang dem SVE der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, und der Vorstand des Handballkreises Steinfurt widerrief die Ausnahmeregelung, in der zu kleinen Schöppinger Halle Meisterschaftsspiele auszutragen. Eine Lösung musste her. Die hieß für ein Jahr dann nicht Legden, sondern Billerbeck.
Der VfL hatte Interesse an einer Spielgemeinschaft bekundet. Also bestritten die beiden Vereine die Saison 2011/12, die mit dem Abstieg enden sollte, gemeinsam in der Billerbecker Halle. „Danach ließen sich die sportlichen Ziele beider Parteien nicht mehr miteinander vereinbaren“, erzählt Volkenrath. Also erinnerte man sich in Eggerode an den SuS, sodass schon bald erste Gespräche mit den Legdenern folgten. Und das Ergebnis kann sich nach nur einen halben Jahr sehen lassen: eine starke Gemeinschaft.